Körner-Kreis
Der Kreis um den Juristen und Schriftsteller Christian Gottfried Körner (1756-1831) war für das ausgehende 18. Jahrhundert in Dresden prägend. Körner pflegte mit seinem "Singekreis" Kontakte zu musik- und kunstinteressierten Dresdnern, sang die Mozartopern mit verteilten Rollen im Privatkreis und empfing Mozart persönlich als Gast, als er 1789 in Dresden weilte. Körners Frau Minna malte und hinterliess zahlreiche Briefe. Deren Schwester Dora verewigte Mozart in einer Bleistiftzeichnung, die bis heute als eines der wenigen authentischen und aussagekräftigen Porträts Mozarts gilt. Auch Emma, die Tochter von Körner, trat im privaten Kreis als Malerin hervor.
Von herausragender Bedeutung ist Körners Freundschaft zu Friedrich Schiller, den er unterstützte und der von 1785 bis 1787 bei der Familie Körner lebte. In Dresden entstand Schillers Don Carlos, wobei der Ausstausch mit Körner prägend war. Die berühmte Ode an die Freude soll unter Körners Einfluss entstanden sein. In den Sommermonaten lebte die Familie mit Schiller vor den Toren der Stadt in einem Weinberghaus, welches heute in Privatbesitz ist. Das ehemals auf dem Grundstück stehende "Schillerhäuschen" in Dresden erinnert noch heute an Schillers Zeit in Dresden und kann als kleinstes Museum der Stadt besucht werden. Auf der Schillerstraße erinnert zudem ein oppulentes Denkmal an Schiller und Körner.
Nach Schillers Tod gab Körner die erste Gesamtausgabe der Werke Schillers heraus und veröffentlichte den Briefwechsel.
Körners Sohn, der Dichter Theodor Körner, starb während der Napoleonischen Befreiungskriege und wurde anschließend als Nationaldichter und -held stilisiert. In Dresden erinnerte bis 1945 das Körner-Museum (Körners ehemaliges Stadtwohnhaus auf der Körnerstraße 7) an die Familie Körner. Das Museum wurde im Zweiten Weltkrieg zerstört. Teile der Ausstellung sind heute im Schillerhäuschen in Loschwitz und im Kügelgenhaus zu sehen, wo ein Raum der Familie Körner gewidmet ist.